
Wie die Justiz wieder friedenstiftend werden kann
Erik Vollstädt
Woher wissen wir, dass ein Gerichtsurteil gerecht war? Gibt es eine objektive Art und Weise moralische Entscheidungen zu treffen? Während ich sicherlich nicht in der Lage bin, dir zu sagen, ob sich Moral objektiv definieren lässt oder nicht, kann ich trotzdem voller Überzeugung sagen, dass das Urteil eines beidseitig anerkannten Schlichters von höherem Wert für die streitenden Parteien ist, als das finale Verdikt eines monopolistischen Gesetzesanbieters, auch bekannt als der Staat.
Was ist das Gesetz? Es sollte das Resultat der Sitten und Traditionen einer Gesellschaft sein, und als neutraler Referenzpunkt zur Schlichtung von Disputen dienen, um nicht wie die Barbaren Konflikte mit purer Gewalt zu lösen. Die Gesetze entwickelten sich traditonell durch die mehrheitlicher Übereinstimmung zwischen Händlern, insofern war auch das britische Common Law lediglich die schriftliche Widergabe dessen, was bereits auf dem Marktplatz beschlossen wurde.
Was seit dem Aufstieg der Nationalstaaten geschehen ist, lässt sich als Perversion des eigentlichen Rechtssprechungsgedankens beschreiben: Anstelle das Leben der Menschen einfacher zu machen, haben Regierungen das Vertrauen ihrer Bürger in ihr Gesetzbuch als Werkzeug eingesetzt, um dem Volk ihren Willen aufzudrücken. Die Machthabenden und ihre Spießgesellen taten ihr Bestes, um ihre untergebenen Bürger glauben zu lassen, dass Macht allein ausreiche, um als anerkannter Gesetzesmacher zu gelten. Alles würde problemlos laufen, wenn sich bloß alle an das ‘gesetzte Recht‘ halten und niemand die vorgegebenen Leitlinien infrage stellt.
Sie bauten ein komplexes System von akademischer Massenindoktrinierung und Lizenzierungen auf, damit jeder anstrebender Gesetzessprecher auch ‘richtig denkt’. Wer nicht die fundamentalen Rechtsprinzipien “versteht”, kriegt kein Amt im staatlichen Rechtssprechungssystem.
Wir sind an dem Punkt angelangt, an dem die Jurisprudenz jeglichem gesunden Menschenverstand widerspricht und nur die Gesetzestexte runterleiert. Damit ist es unmöglich etwas von innen heraus am System zu ändern.
Nun, welchen anderen Weg gibt es noch?
Ich schlage vor, wir schaffen ein freiwilliges, nicht-geographisches Parallelsystem, mit rivalisierenden Gesetzessprechern und -büchern. Die Mechanismen des freien Markts stellen sicher, das der Wille der Marktteilnehmer tatsächlich das Recht bestimmt. Solange die Gesetzeskunden ein Interesse an Frieden und Freiwilligkeit unterhalten, werden alle unmoralischen und korrupten Richter kein gutes Geschäft in diesem Markt machen können.
Wie könnte so ein staatenloser Gesetzesmarkt in der heutigen staatsfanatischen Welt herbeigeführt werden? Bitnation hat die Antwort! Wir bieten die Werkzeuge für gerechte Gesetzsprechung: Unsere DApps geben Schlichtern und ihren Kunden eine Plattform für anonyme Kommunikation, eine sichere Zahlungsmöglichkeit mit Kryptowährungen und integrierte Ratingsysteme, damit der Reputationsmechanismus des Markts auch tatsächlich greift. Der Gesetzesvollzug kann (noch) nicht gewährleistet werden, aber diejenigen die sich nicht an das Urteil eines von ihm bewilligten Rechtssprechers halten, werden vom Privatrechtsmarkt ausgegrenzt und müssen wohl wieder ihren monopolistischen Staatsrechtsanbieter um Hilfe bitten, wenn sie Recht suchen.
Bitnations Gesetzes-DApps werden jedem Kunden die Möglichkeit geben, ihr bevorzugtes Gesetzbuch zu wählen, damit ihre Konflikte von Schlichtern übernommen werden, deren Expertise den Glaubenssätzen beider Streitparteien entspricht. Weiterhin, wird der gesamte Prozess viel kosteneffizienter und kundenorientierter als das heutige Gesetzessystem sein. Schiedssprüche werden öffentlich auf der Blockchain einsehbar sein, bezeugt von einer globalen Kulisse von Nutzern. Es ist wie AirBnB oder Uber für Schlichter, denn das ist es, was das Recht schon immer sein sollte: Praktisch, friedlich und eine Erleichterung für den Alltag.
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